Obedience

Copyright 2013, by E. Philippy

Obedience ist eine Sportart, in der der Hund dem Menschen gegenüber einen freien und freudigen Gehorsam in Sachen Fußarbeit, Gehorsamsübungen, Apportieren, Geruchsunterscheidung, Distanzkontrolle und Gruppenübungen demonstrieren soll. Ziel ist es, die einzelnen Übungen fehlerfrei, dynamisch, mit den erlaubten Kommandos und/oder Signalen und einem harmonischen Team-Bild zu absolvieren. Die körperliche Belastung von Mensch und Hund ist im Obedience weitaus geringer, als in Sportarten wie Agility, so dass im ASCA Obedience bereits Hunde ab 6 Monaten auf Trials starten dürfen. Somit ist diese Disziplin auch noch für Hunde und auch Menschen im hohen Alter geeignet, wenn die körperliche Fitness nachlässt.

Das ASCA  Programm bietet Wettbewerbe in den Klassen/Anforderungsgraden Novice, Open und Utility mit entsprechender Möglichkeit Titel zu erwerben, wie auch diverse nicht reguläre "Fun" Klassen. Der Zweck ist weniger des Aussie's Leichtführigkeit bei den Übungen im Obedience Ring zu beweisen, als vielmehr den Nutzen daraus als Alltagsbegleiter für den Menschen zu demonstrieren. Nebend dem gemeinsamen Spaß am Tun und dem sich Messen in Wettkämpfen, ist das wesentliche Ziel von Obedience Trials, die Hunde darauf zu trainieren und zu konditionieren, sich daheim, in der Öffentlichkeit und Artgenossen gegenüber zu benehmen.

Der CD Titel (Companion Dog/Begleithund) kann in der Novice Klasse erreicht werden. Der CDX Titel (Companion Dog Excellent), sowie der ODX Titel (Open Dog Excellent) in Open und der UD Titel (Utility Dog) in Utility. Für jeden der Titel müssen je drei Qualifying Scores/Legs erzielt werden. Dies muss unter mind. zwei verschiedenen Richter erzielt werden. Das Hund-Mensch Team startet jeden Trial mit einem Punktekonto von 200. Für Fehler gibt es ja nach Schwere entsprechende Punktabzüge. Behält das Paar mind. 170 Punkte übrig, hat es sich qualifiziert. Allerdings müssen bei jeder Übung mind. 50% der erhältlichen Punkte erzielt werden!


Novice - CD

Die Novice Klasse besteht aus einer Gruppen- und einer Einzelprüfung. Die Gruppenprüfung besteht aus einer Sitz- und einer Platzübung der Hunde in der Gruppe. Die Hunde werden dazu in festgelegtem Abstand abgesetzt/-gelegt und müssen jeweils eine Minute sitzen bzw. drei Minuten liegen mit den Hundeführern in Sicht am anderen Ende des Rings.

Die Einzelprüfung besteht aus einem Fußfolgeschema, jeweils einmal mit und ohne Leine gelaufen, einer Achter-Figur an der Leine (Umrundung zweier Personen in Form einer Acht), dem Stehen-und-Betasten (der Hund wird ins Steh befohlen, der Hundeführer geht mind. 2 Meter, also ca. 3 normale Schritte vom Hund weg, der Richter geht hin und berührt den Hund an Schultern, Rücken, Kruppe und verlässt ihn wieder, der Hundeführer geht zurück zum Hund), sowie dem Abruf aus dem Sitz.


Open - CDX bzw. ODX

Die Open Klasse ist seit 1. Juni 2013 in zwei Alternativen aufgesplittet - dem Companion Dog Excellent "CDX" und dem Open Dog Excellent "ODX".

Für den CDX besteht die Klasse aus einer Gruppen- und einer Einzelprüfung. Die Gruppenprüfung besteht aus einer Sitz- und einer Platzübung der Hunde in der Gruppe. Die Hunde werden dazu in festgelegtem Abstand abgesetzt/-gelegt und müssen jeweils drei Minuten sitzen bzw. fünf Minuten liegen mit den Hundeführern außer Sicht, bzw. außerhalb des Rings.

Die Einzelprüfung besteht idR aus einem Fußfolgeschema ohne Leine. Dazu kommt die Achter-Figur ohne Leine, dem Abruf aus dem Sitz mit einem Platz aus der Bewegung auf halber Strecke auf Richterkommando, der normale Apport (der Hundeführer wirft das vom Richter übergebene Apportel, schickt auf Richter-Kommando den Hund zum Apport, es folgt ein Vorsitz, auf Richterkommando wird das Apportel übernommen und abschließend auf Richterkommando der Hund in die Grundstellung beordert), der Apport über die Hürde (wie zuvor, nur der Apportel-Wurf über die Hürde und hin und zurück des Hundes über die Hürde), sowie abschließend der Weitsprung (der Hund muss auf Entfernung über den Weitsprung beordert werden und im Vorsitz beim Hundeführer enden). Hierzu gibt es vorgegebene, einzuhaltende Mindestentfernungen zu den einzelnen Übungen!

Für den ODX entfällt die Gruppenprüfung. Alternativ hat der Hund zwei andere Aufgaben zu bewältigen. Die erste Aufgabe besteht darin, den Hund abzusetzen und ans andere Ringende zu gehen. Mittig zwischen Hund und Hundeführer wird nun ein Kegel platziert, zu dem der Hundeführer den Hund auf Richtersignal hinberuft und ihn in einem Radius von ca. 3 Feet/gut 1 Meter (92 cm) ins Sitz beordert. Für die zweite Aufgabe wird der Hund auf Richterkommando vom Hundeführer ins Steh befohlen. Hierbei gilt ein Radius von 4 Feet bzw. ca. 1,20 Meter. Auf Richterkommando geht der Hundeführer zurück zum Hund, umrundet ihn und nimmt ihn ohne Zögern wieder ins Fuß und in die Vorwärtsbewegung mit auf.

Utility - UD

Utility besteht nur noch aus Einzelübungsprüfungen.

In der Signal-Übung, wird ein vorgegebenens Fußfolgeschema in Freifolge gelaufen. Der Unterschied zur Fußfolge (inkl. linker/rechter Winkel, Wende, Halt, schnell, langsam) in Novice und Open besteht darin, dass der Hundeführer keine verbalen Kommandos geben, sondern den Hund nur über optische Signale führen darf. Diese Fußfolge wird noch ergänzt um eine Distanzkontrolle. Hierzu wird der Hund auf Richterkommando aus der Fußarbeit heraus ins Steh befohlen. Der Hundeführer darf den Hund mit einem weiteren Bleib/Steh-Signal ans andere Ende des Rings verlassen. Anschließend wird der Hund per Signal auf Distanz vom Hundeführer ins Platz, dann ins Sitz, dann ins Komm/Vorsitz und abschließend in die Grundstellung beordert. Die einzelnen Teilbereiche der Übung, werden nur auf Signal des Richters ausgeführt. Die komplette Signal-Übung ist vom Anfang bis zum Ende nur mit Signalen zu begehen.

Bei der Geruchs-Unterscheidung muss der Hund aus einer Anzahl von ausgelegten Gegenständen per Geruchsprüfung denjenigen aufnehmen und zum Hundeführer apportieren, den dieser vorher angefasst und damit seinen Geruch darauf übertragen hat. Der Hundeführer übergibt dem Richter oder dem Ringsteward zwei Sets von jeweils fünf identischen Gegenständen von nicht mehr als 6" bzw. ca. 15 cm Größe. Dies können Alltagsgegenstände sein. Das eine Set muss aus harten Metallgegenständen bestehen und das andere in seinen Hauptbestandteilen aus Leder. Beide Sets müssen gut lesbar durchnummeriert sein. Der Richter, oder auf seine Anweisung hin der Ringsteward oder der Hundeführer selbst, wählt nun aus jedem Set einen Gegenstand aus, den auch nur der Hundeführer selbst dann anfassen darf. Die beiden ausgewählten Artikel werden für den Hundeführer in greifbarer Nähe auf dem Richtertisch oder einem Stuhl platziert. Nun legen Richter oder Ringsteward in mind. 20 Feet bzw. 6 Meter Entfernung die übrigen acht Gegenstände in ausreichend großem Abstand voneinander auf dem Boden im Ring aus. Hund und Hundeführer sehen dem in Grundstellung zu. Der Hundeführer darf den ersten vom Hund zu findenden Gegenstand aus den beiden hinterlegten auswählen und ihn für den Richter deutlich erkennbar nur mit den Händen anfassen. Hund und Hundeführer müssen sich mit dem Rücken zu den auf dem Boden ausgelegten Gegenständen drehen. Nun holt der Richter den nur mit dem Geruch des Hundeführers behafteten ersten Gegenstand ab und legt ihn ohne diesen anzufassen zu den Gegenständen auf dem Boden; hierzu legt der Hundeführer den Gegenstand auf ein Tablett oä in des Richters Händen. Während dessen darf der Hundeführer seinen Hund an seiner Hand schnüffeln lassen, um ihm seinen Geruch zu vermitteln. Ist der Gegenstand platziert gibt der Richter das Kommando "Send your dog". Der Hundeführer nimmt wieder die korrekte Körperhaltung ein und dreht sich auf der Stelle mit einem Fußkommando in beliebiger Richtung mit dem Hund hin zu den Gegenständen. Auf das Apport-Kommando hin, soll sich der Hund zügig zu den Gegenständen begeben und die Suche beginnen. Er darf sich ausreichend Zeit dafür nehmen, muss dabei aber suchend bleiben. Hat er einen Gegenstand ausgewählt, bringt er ihn unverzüglich wie beim üblichen Apport zum Hundeführer. Der Richter kontrolliert, ob der Hund den richtigen Gegenstand gewählt hat. Trifft dies zu, fordert er den Hundeführer auf, den verbliebenen Gegenstand zur Geruchsübertragung in die Hände zu nehmen und das gleiche Prozedere wie zuvor wird durchgeführt. Hat der Hund den ersten Gegenstand nicht richtig ausgewählt, wird dieser zur Seite gelegt und der Richter nimmt vom Boden zusätzlich den Gegenstand weg, den der Hund hätte wählen müssen; es verbleiben nun nur noch sieben Gegenstände auf dem Boden.

Beim Apport auf Anweisung, muss der Hund einen ihm zugewiesenen von drei ausgelegten weißen Handschuhen apportieren. Der Hundeführer bringt für diese Übung drei hauptsächliche weiße Arbeitshandschuhe mit. Für die Übung stehen links und rechts des Rings jeweils ein Sprung. Der Hundeführer steht mit dem Hund mittig der Sprünge mit dem Rücken zum Ringausgang. Für das Auslegen der Handschuhe, drehen sich Hundeführer und Hund mit dem Rücken zum Geschehen - der Richter oder Ringsteward legen nun die drei Handschuhe am anderen Ende des Rings in die Ecken und die Mitte, jeweils ca. 3 Feet bzw. 92 cm von der Ringumrandung entfernt aus. Die Handschuhe werden von der linken bis zur rechten Ecke des Rings mit "one", "two" und "three" benannt. Nach dem Auslegen der Handschuhe gibt der Richter das Kommando One, Two oder Three, für den vom Hund zu apportierenden Handschuh. Mit dem Fuß-Kommando, drehen sich Hundeführer und Hund in die Grundstellung, gegenüber zum apportierenden Handschuh. Der Hundeführer darf hier den Hund nicht mehr anfassen oder sonstwie in eine geeignete Position verändern. Mit dem ausgestreckten linken Arm entlang des Hundes zeigend, schickt nun der Hundeführer den Hund über den geeigneten Weg zum Handschuh des Richter's Wahl zum Apport desselben. Der Hund bringt den Handschuh auf direktem Weg zurück zum Hundeführer und beendet die Übung wie in allen anderen Apport-Übungen. Für das Schicken zum Apport darf der Hundeführer seinen Körper und die Knie hilfestellend in Handschuhrichtung beugen. Danach hat er sich wieder in korrekte Körperhaltung aufzurichten.

Bei der Übung Steh aus der Bewegung und Untersuchung, wird eine ähnliche Übung wie aus dem Novice aufgegriffen, jedoch mit höherem Schwierigkeitsgrad. Das Team geht auf Richterkommando los und nach ca. 10 Feet bzw. 3 Metern gibt der Richter das Kommando "Stand your Dog". Während der Hundeführer ohne Pause weiter geht, gibt er dem Hund das Kommando und/oder Signal stehen zu bleiben und geht nochmals ca. 10-12 Feet bzw. 3-4 Meter weiter, dreht sich zum Hund herum. Der Hund bleibt in seiner stehenden Position. Nun geht der Richter von vorne auf den Hund zu und unterzieht den Hund, ohne dass dieser zurück weicht, einer körperlichen Untersuchung ähnlich der in der Show, jedoch ohne eine Kontrolle des Mauls und beim Rüden der Hoden. Abschließend gibt der Richter das Kommando "Call your Dog to heel" und der Hundeführer ruft den stehenden Hund unverzüglich in die Grundstellung zurück.

Beim Springen auf Anweisung, wird der Hund in vom Richter bestimmter Reihenfolge über zwei verschiedene Sprünge - dem Bar Jump (Stangenhürde) und dem High Jump (geschlossene Hürde) - geschickt. Die beiden Hürden werden ca. 18 - 20 Feet bzw. 4,5 - 5 Meter auseinander in Höhe der Ringmitte aufgestellt. Hund und Hundeführer befinden sich in Grundstellung mittig am vorderen Ringende, etwa 5m von den Sprüngen entfernt. Auf Richteranweisung schickt der Hundeführer nun den Hund per Kommando und/oder Signal etwa 5m mittig hinter die Hürden zur anderen Seite des Rings und beordert den Hund dort angekommen ins Sitz. Der Hund soll sich zum Hundeführer orientieren, muss aber nicht grade sitzen. Jetzt entscheidet der Richter mit dem Kommando "Bar" oder "High", über welchen der beiden Sprünge der Hundeführer zurück ins Vorsitz rufen soll. Der Hundeführer ruft den Hund nun per Kommando und/oder Signal ins Vorsitz; er darf sich in Richtung des Hundes drehen, sobald dieser über dem jeweiligen Sprung ist. Sobald Hund und Hundeführer wieder in Grundstellung sind, fordert der Richter wieder zum Senden des Hundes ans andere Ende des Rings auf und von dort dann wieder zum Rückruf über den verbliebenen Sprung.

Utility Excellent - UDX bzw. UDX-O
Wenn ein Hund den UD Titel erreicht hat, kann er den UDX und/oder den UDX-O - den Utility Dog Excellent aus CDX und/oder ODX - anstreben.
Zur Erlangung des UDX bzw UDX-O Titels muss sich der Hund zehn mal innerhalb eines Trials sowohl in CDX bzw ODX Open B sowie auch in Utility B qualifizieren. Schafft er dies zwanzig mal, so erhält er den UDX2 bzw. UDX-O2 Titel und so fort ...

Obedience Trial Champion - OTCH bzw. OTCH-O
Für die Erlangung des OTCH und/oder OTCH-O Titels, muss der Hund jeweils 100 Punkte nach Erreichen des UD Titels sammeln. Er muss einen Score von mind. 193 Punkten in CDX Open B und/oder ODX Open haben erreichen, einen Score von mind. 193 Punkten in Utility B und einen weiteren Score von mind. 195 Punkten in einer der beiden Prüfungen. Auch hier kann weiter auf den OTCH1 und/oder OTCH-O1 etc. gesammelt werden.

Special Recognition im Obedience
Der CDX Titel wird für das Erreichen des HOF Kennels, sowie HOF Sire und Dam gewertet. Zusätzlich für den PCH und den VCH. Für den VCH wird auch der CD Titel gewertet, sofern der Hund gleichzeitig den TD Titel führt.


ASCA Obedience Rules

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